„Was willst du später denn mal machen?“

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Wahrscheinlich wurde jeder von uns schonmal gefragt, was wir machen wollen, wenn wir später einmal groß sind. Damals war das noch nicht wichtig. Egal ob im Kindergarten, in der Grundschule oder der weiterführenden Schule, irgendwie hatten wir immer unser Ziel vor Augen und ähnlich wie beim Laufen oder Sprechen lernen, hatten wir auch hier nie wirklich eine Wahl. 

Unser Ziel war es, einen Abschluss zu erhalten, um damit später einmal die Chance auf einen guten Beruf zu haben. Dabei musste der Abschluss auch noch relativ gut ausfallen, damit man möglichst viele Optionen hatte. Schnell wird klar, dass das, was wir machen wollen, nicht im Einklang mit dem steht, was wir machen können. Sei es auf einer Familienfeier, oder dem Geburtstag der Eltern, die Frage wird gerade Abiturient:innen fast jedes Mal gestellt. Glücklich seien die, die darauf eine Antwort wissen. Und auch, wenn die Frage nicht unbedingt böse gemeint ist, keine Antwort darauf zu haben, ist nicht schön.

Warum hat es den Anschein, dass von uns erwartet wird, mit Anfang 20 zu wissen, was man die restlichen 60 Jahre des Lebens, eigentlich noch so vor hat?  Eventuell gehst du zu einer Studienberatung, studierst ein paar Semester das, von dem du dachtest, dass es zu dir passt oder was dir wenigstens Spaß macht und entschließt dich dann doch lieber eine Ausbildung zu machen oder deiner Leidenschaft nachzugehen. Eigentlich kann man auch einfach froh sein, wenn man in Zukunft noch am Leben ist und Menschen um sich herum hat, die einem etwas bedeuten und die einem helfen, auch wenn es gerade mal nicht so gut läuft.

Dinge tun, die einen glücklich machen. Ob das nun ein Studium ist, dem man nachgeht, ein Job, der einen vielleicht mit weniger Geld, aber dafür mit einem Lächeln nach Hause kommen lässt oder einfach nur die Zeit, in der man sich ins Café setzt und Cappuccinos schlürft. 

Die Frage nach dem Was, stellt sich hier gar nicht. Doch haben wir mittlerweile in unsere westliche Seele reingerieben bekommen, dass das, was wir machen, uns definiert, unser Dasein bestimmt und rechtfertigt. Dass wir einfach nur Menschen sind, die vielleicht mal eine Zeit lang nicht wissen, wohin mit sich und eigentlich doch auch nur irgendwann glücklich sein wollen, ist schwierig zu akzeptieren. Was du tust, bestimmt wer du bist! Aber wenn ihr euch vorstellt, sagt ihr auch nicht eure derzeitige Berufung dahinter, oder?

Das Thema ist ziemlich ermüdend und irgendwie fühlt man sich jedes mal falsch auf diesem Planeten, sollte man noch nicht die Antwort auf die wohl populärste aller Fragen gefunden haben. Dabei ist es manchmal auch einfach nur schön im Zug zu sitzen und die Wolken anzustarren.